Teil 1 passierte noch daheim, jetzt geht es an die
Öffentlichkeit und zwar mit einem Exposé - der Inhaltsangabe Eures Werkes. Dieses
soll die Grundidee und den groben Handlungsverlauf skizzieren. Das Exposé ist
Eure Bewerbung beim Verlag und sollte daher mit dem gleichen Elan verfasst sein
wie eine Job-Bewerbung, schließlich wollt Ihr im Idealfall vom Schreiben leben.
So wichtig wie das Exposé selbst ist auch das Anschreiben an
den Verlag. Im Zeitalter von eMails möchte kaum noch ein Verlag das Exposé per
Post haben. Also starten wir die eMail mit dem Satz „Sehr geehrte Damen und
Herren“ – FALSCH!
Jeder Bewerbungscoach wird bestätigen, dass man eine
Bewerbung NIE mit diesen bösen fünf Wörtern beginnt. Nur ein bisschen Recherche
ist nötig und Ihr findet heraus wer der Ansprechpartner fürs Lektorat ist.
Bitte schaut auch genau nach, welchen Geschlechts diese Person ist. Ich bekomme
durchschnittlich zwei Mal im Monat eine Mail, die an „Herr“ Grit Richter
adressiert ist. Solltet Ihr trotzdem keinen Ansprechpartner finden, dann seid
kreativ! Alles was nicht die bösen fünf Wörter beinhaltet ist gut, auch „Hallo
fleißiges Verlags-Team“.
Für den weiteren Verlauf der Mail empfehle ich die einfache
Regel KISS (Keep it Simple and Smart). Stellt Euch und Euer Roman-Projekt vor
(Titel des Romans, Thema, Genre, Umfang, und vielleicht auch eine kleine Geschichte wie ihr dazu gekommen
seid dieses Werk zu verfassen), zeigt dem Verlag, dass Ihr Interesse an der
Zusammenarbeit habt.
Vermeidet ellenlange Mails! Euer potentieller Verleger
möchte im Normalfall nicht wissen, dass Eurer Hund gestorben ist, dass Ihr von
Euren Eltern geschlagen wurdet oder dass Euer Lebensgefährte eine Granate im
Bett ist … ja, das wurde mir wirklich schon alles geschrieben.
Rechtschreib- und Grammatikfehler kommen vor und niemand
nimmt sie Euch übel, aber keiner liest das Exposé, wenn schon in der Mail die Rechtschreibfehler
Tango tanzen. Nehmt Euch also etwas Zeit um Eurer Anschreiben genau zu
formulieren und durchzulesen. Wenn das Grundgerüst einmal steht kann man es
einfach immer wieder verwenden, sofern man gewisse Anpassungen bei der Anrede
vornimmt. ^^
Ist das Expoé abgeschickt beginnt die Wartezeit und im
Idealfall bekommt Ihr irgendwann eine Antwort. Wie mit Absagen, Zusagen,
Verträgen und DKZV umgeht verrate ich Euch dann im nächsten Teil.
Teil 3 – Die Antwort & die Reaktion
Tot allen Verlegern die mich abgelehnt haben!
wird am 25.09.2014 veröffentlicht
Bis dahin alles Liebe